Auf internationaler Ebene ist Coopervision bereits den Schritt Anfang des Jahres gegangen; am 11. November gab der Kontaktlinsenhersteller nun bekannt, seine Zusammenarbeit mit Plastic Bank zu erweitern und somit sein Nachhaltigkeitsengagement weiter auszubauen. Nach Norwegen, Finnland, Schweden und Dänemark sowie den Benelux-Ländern sind nun auch alle Einmalkontaktlinsen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) von dem Unternehmen vertrieben werden, plastikneutral.1,2
Damit bietet der Hersteller auch hierzulande Augenoptikern und Verbrauchern eine einfache Möglichkeit, nachhaltiger zu handeln und etwas für den Schutz der Meere zu tun.
Von Silke Sage
Aktuell werden rund 2 Mrd. Kontaktlinsen von Coopervision weltweit täglich produziert und in den Vertrieb gebracht. Das Segment der Einmalkontaktlinsen ist das größte und auch das Segment, das am stärksten wächst. Auch wenn eine Kontaktlinse klein erscheinen mag im Vergleich beispielsweise zu einer Plastiktüte, so hat sie doch ihren Anteil an der Zunahme von Plastikmüll in unserer Umwelt. Viele Nutzer schmeißen ihre Kontaktlinsen zudem nicht in den Müll, sondern in die Toilette, womit sie zunächst im Wasserkreislauf landen. So war die Kooperation für den Kontaktlinsenhersteller mit Plastic Bank ein logischer Schritt. Das gemeinnützige, soziale Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Aufbau von Sammel- und Recycling-Infrastrukturen in Ländern, in denen es keine funktionierende Kreislaufwirtschaft gibt, Plastikmüll in den Weltmeeren zu reduzieren
Das Prinzip: Plastikmüll in eine Währung verwandeln
Jedes Stück Plastik, das jemals hergestellt wurde und nicht recycelt wurde, existiert heute noch immer und wahrscheinlich weitere Jahrhunderte, wenn es nicht aus dem Verkehr gezogen wird.
Im Rahmen der Kooperation erwirbt Coopervision von Plastic Bank sogenannte Credits, die dem Gewicht des Kunststoffanteils aller in der DACH-Region vertriebenen
Johannes Zupfer, General Manager DACH bei Coopervision, Jérôme Kuzio, Head of Marketing DACH bei Coopervision, Peter Nitschke, Direktor für kommunale Partnerschaften bei Plastic Bank, Carina Freytag-Hafen, Augenoptikmeisterin bei Optik Marx in München.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz am 11. November erklärten Johannes Zupfer General Manager DACH bei Coopervision, Jérôme Kuzio, Head of Marketing DACH bei Coopervision und Peter Nitschke, Direktor für kommunale Partnerschaften bei Plastic Bank, das gemeinsame Vorgehen in dieser Kooperation. Carina Freytag-Hafen, hatte sich als Augenoptikerin in der Vergangenheit bereits für ein Recycling von Kontaktlinsenblistern stark gemacht und konnte ihre Sicht der Dinge schildern und interessante Aspekte rund um das Recyclen im augenoptischen Betrieb einbringen. Johanes Zupfer erklärte, man wisse als Unternehmen, dass verantwortungsvolles Handeln in der heutigen Zeit wichtiger denn je sei. „Daher setzen wir uns für eine nachhaltigere Ausrichtung unseres Geschäfts ein. Im Laufe der vergangenenJahre konnten wir bereits unsere Fertigungsprozesse und Betriebsabläufe in einigen Ländern erfolgreich ökologischer gestalten. Dabei haben wir uns besonders auf die Bereiche konzentriert, in denen wir die größtmögliche Wirkung erzielen konnten.“ Kunststoff spiele für die Sicherheit und Sterilität ihrer Kontaktlinsen eine entscheidende Rolle und es sei wichtig, wie mit diesem Kunststoff umgegangen werde, ergänzte er.
Nicht nur für das Unternehmen ist dies ein wichtiger Punkt, denn Untersuchungen haben gezeigt, dass Nachhaltigkeit auch bei Verbrauchern eine wachsende Bedeutung einnehme und der Umgang mit Plastik für sie durchaus eine Rolle spiele, heißt es in der Erklärung.
So hat eine im Jahr 2021 von Coopervision durchgeführte Umfrage ergeben, dass 85% der Kontaktlinsenträger es für wichtig erachten, Plastik nicht in die Meere gelangen zu lassen. (3) Und 88% gaben an, plastikneutrale Kontaktlinsen gegenüber vergleichbaren nicht plastikneutralen Linsen vorzuziehen, sollten diese von ihrem Augenspezialisten empfohlen worden sein.(4)
MyDay, clariti 1 day, MiSight 1 day, Live, Proclear 1 day und Biomedics 1 day.
Für Johannes Zupfer ist „Plastikneutralität keine einmalige Sache.“ Sie sei vielmehr ein weiterer, bedeutender Schritt auf dem Weg des Unternehmens, die Umwelt nachhaltig zu schützen und damit ein wichtiger Schritt, den man heute schon gehen könne und muss.
Und das ist auch gut so, denn dieses Segment wird weiter wachsen und der Bedarf dafür wird weiter steigen. Zupfer geht davon aus, dass aus den aktuell 2 Mrd. produzierten Kontaktlinsen bereits in zehn Jahren 8 Mrd. werden.
Download als PDF
Interview mit Carina Freytag-Hafen auf www.eyebizz.de
Avantgarde Experts
Bildschirmarbeit: 5 Tipps und Übungen für müde und brennende Augen